Radmarathons

Da der Herbst mit die schönste Zeit zum Mountainbiken ist bin ich die letzten 3 Wochenenden bei Marathon Veranstaltungen gestartet.

Am Sonntag, den 02. Oktober fand in Münsingen die Alp Gold Trophy statt. Ich startete auf der Langdistanz mit 115 Kilometer und 1700 Höhenmeter. Die Strecke ist eher was für „Drücker“; technisch nicht allzu schwierig, breiter Schotterwege. Die Umstellung von meinen 24h Rennen auf die kurzen Marathons viel mir schwer. Ich konnte die erste größere Gruppe nicht halten und so fuhr ich in der zweiten Gruppe und belegte in meiner Altersklasse Platz 11, Gesamt Platz 31.

Nur eine Woche später der Lautertal Bike Marathon in Spiegelberg. Da es die ganze Woche über geregnet hatte, hatten wir am Renntag zwar kein Regen, jedoch nasskalte Bedingungen. Die Strecke gefiel mir schon wesentlich besser. 3 Runden mussten auf der Langdistanz absolviert werden. Insgesamt 82 Kilometer und 2250 Höhenmeter. Technisch wesentlich anspruchsvoller als Münsingen. Ich konnte mich in einer 6 Mann starken Gruppe festsetzen. Wie sich dann in der letzten Runde herausstellte waren 5 davon in meiner Altersklasse. Speziell in der letzten Runde wollten meine Kontrahenten nicht mehr viel für die Gruppe tun. Wir mussten aber das Tempo hochhalten, da sonst nachfolgende Aufschließen. So blieb mir nichts anderes übrig als ein Großteil der Führungsarbeit zu übernehmen. Absetzen konnte ich mich aber nicht. Wir holten dann noch 2 vor uns liegende Fahrer ein. Zum Schluss kam es dann zum Finale und ich konnte mich im Zielspurt gegen meine Kontrahenten durchsetzen und die Altersklasse sogar gewinnen. Altersklasse Platz 1, Gesamt Platz 6. Kompliment an die Feuerwehr Spiegelberg die Ausrichter ist. Die Veranstalter ist sehr gut organisiert. Bestens zu empfehlen!

Zum Abschluss der Saison wieder eine Woche später der Wasgau Marathon. Dieser ist jedoch ohne Zeitnahme. Mit fast dem kompletten Team waren wir am Start. Im Vordergrund stand bei herrlichen äußeren Bedingungen schöne Trails des Pfälzer Wald genießen. Schon das Vorabend Programm war super organisiert, mit Live Musik und Trail Shows. Die Strecke überwiegend Trails, mit steilen Anstiegen. Mehrere Strecken zwischen 25 und 105 Kilometer. Da die Bedingungen passten und wir richtig Spaß hatten fuhr ich die längste Strecke, die tatsächlich 112 statt 105 Kilometer und doch konditionell und technisch sehr anspruchsvoll war. Da es ohne Zeitnahme war, konnte man sich auch mal in Ruhe an den Verpflegungsstationen aufhalten.

Nach diesem gelungenen Saisonausklang, werde ich es die nächsten Wochen etwas ruhiger angehen und in die Planung für 2012 einsteigen.

24h WM in Sulzbach-Rosenberg - Gesamtplatz 2

„ Vizeweltmeister“

Am Wochenende startete ich bei der 24h WM in Sulzbach Rosenberg im Gelände des stillgelegten Stahlwerks „Maxhütte“.

Im Vorfeld hatte ich mich nach dem 24h Rennen nochmals speziell auf die WM vorbereitet. Mehrere Optimierungen im Training und bei der Ernährung wurden umgesetzt.

Der Kurs der WM war gegenüber den letzten beiden Jahren verändert. Ein Rundkurs mit 7 km und 100 HM. Mit Schotter, Wiese, Trails, Waldpassagen und ein BMX Parcours, sowie Abschnitte durch die Hallen des alten Stahlwerkes. Mir gefiel er besser als im letzten Jahr. Das Wetter war sonnig warm bis 30°.

Ich entschied mich wieder in der offenen Klasse zu starten und nicht in der Altersklasse. Am Start waren auch wieder der amtierende Welt und Vizeweltmeister. Gestartet wurde neutralisiert auf dem Marktplatz in Sulzbach Rosenberg. Von Beginn an wurde ein hohes Tempo vorgelegt, das ich nicht ganz mitgehen konnte und so reihte ich mich an Position 6 ein. Ohne große Probleme überstand ich so die Anfangsphase des Rennens. Bis zum Einbruch der Dunkelheit konnte ich noch ein paar Plätze gut machen und kämpfte mich auf Position 4 vor. Die super helle Waridi wurde montiert, wobei ich wieder mit der Taktik eines Wechselrades fuhr, so konnte meine Betreuer in Ruhe die Lampe montieren während ich mit dem Wechselrad weiter fuhr. Mir war auch klar, dass es eine lange Nacht wird, da die Lampen schon um 20.30Uhr montiert werden mussten. Es lief weiterhin gut und ich konnte mich weiter nach vorne arbeiten. So Mitte in der Nacht war ich dann auf Position 2 hinter Weltmeister Tomas Kozak. Wobei die Verfolger im Nacken saßen. Gegen Morgen musste ich dann nochmals kurz den Akku wechseln. Meine Betreuer signalisierten mir, dass ich nur noch 4 Minuten Rückstand auf Platz 1 habe. Eine weitere Tempoverschärfung war jedoch auf Grund der schon 17 St. Renndauer nicht mehr möglich. Tomas Kozak jedoch konnte sein Tempo nochmals erhöhen und so schaffte er nach 22St. einen Rundengewinn auf mich. Ich selbst konnte mich jedoch von meinen weiteren Verfolgern absetzen und 3 Runden Vorsprung herausfahren.

Und so war dann auch der Zieleinlauf. Ich belegte Platz 2 und wurde somit Vizeweltmeister. Nach Platz 3 letztes Jahr nochmals eine Steigerung. Ich absolvierte 490km und fuhr ohne Pausen durch.

Betreuung von meiner Frau, Schwester und Tochter funktionierten hervorragend. Super motivierend auch die zahlreichen angereisten Fans von Zuhause, bei denen ich mich für die Unterstützung recht herzlich bedanke.

Unser 4er Team vom Storck Bicyle Team konnte ihren Titel verteidigen und holten den zwölften Sieg in Folge. So hatten wir ein gelungenes Wochenende.

Die Highlights der Saison sind nun gelaufen. Ich werde im Herbst als Ausklang evtl. noch ein paar Marathons bestreiten.

24h MTB Bad Griesbach - Gesamtplatz 2

24h Rennen Bad Grießbach

Am Wochenende startete ich beim 24h Rennen in Bad Grießbach. Das Rennen wurde dieses Jahr in Kooperation des TSV Grießbach und SOG Events (dem Veranstalter von München und der WM) ausgeführt. Die Strecke sehr anspruchsvoll; Rundkurs 5,2 km und 100 Hm mit einem Waldtrail und einem 20% Anstieg.

Gut vorbereitet ging ich an den Start. Von Beginn an konnte ich mich mit dem belgischen 24h Masters Weltmeister absetzten und wir fuhren die ersten 4 Stunden ein sehr hohes Tempo. Wobei ich eigentlich lieber meinen eigenen Rhythmus fahre ging ich das Tempo mit. Die Temperaturen stiegen so auf ca. 30°. Ich entschied mich auf Grund des mir aufgedrückte hohe Anfangstempo und der hohen Temperaturen nun meinen Rhythmus weiter zu fahren und ließ den Belgier etwas ziehen. E s stellte sich ein geringer Abstand von ein paar Minuten ein. So drehten wir unsere Runden und konnten uns weiter absetzen. Bei Anbruch der Dunkelheit dann die Montage der Lampe, der reibungslos und ohne große Verluste funktionierte. So gegen 22.30 Uhr kamen dann ein Unwetter und ein starkes Gewitter. Das Rennen wurde unterbrochen. Da der vor mir liegende Belgier ein paar Minuten Vorsprung hatte, schaffte er noch die Zeitnahme und ich nicht mehr somit verlor ich meine erste Runde. Das Gewitter und Unwetter wurde stärker und der Weiterbeginn des Rennens war unklar und wurde erst einmal auf 1 Uhr Nachts festgelegt. Letztendlich konnten wir dann jedoch erst um 3 Uhr weiterfahren. Das Gewitter war vorbei, es regnete jedoch noch kräftig. Der Veranstalter hatte in der Zwischenzeit (mit Hilfe der Feuerwehr) die Strecke umgebaut und wieder in Ordnung gebracht. So wurden die gefährlichen Waldtrails umfahren. Ich kam wieder gut ins Rennen und kam gut durch die verkürzte Nacht. Den Vorsprung zu den Verfolgern konnte ich ausbauen, auf den ersten verlor ich jedoch etwas an Boden. Als der Tag dann wieder einsetzte wurden die Lampen wieder demontiert und kurz die Kette geölt (ausgewaschen durch Regen und Schmutz) und so konnte ich dann auch die restlichen Stunden ohne Probleme bewältigen. Das Ergebnis: 2. Platz hinter dem Belgier Ive Verbruggen. Nach dem Rennen war ich mir nicht ganz sicher ob ich den ersten Platz dieses Mal eher im mentalen Bereich verloren hatte, da ich mir am Anfang ein Tempo aufdrücken ließ und nicht meinen gewohnten Rhythmus fuhr ? Ich war jedoch nicht unzufrieden, da ich mit den schwierigen wechselnden Bedingungen recht gut zu Recht kam und im Bezug auf Verpflegung und Material alles wieder reibungslos funktionierte. Ich absolvierte in den fast 20Stunden 74 Runden; 370Km und 7400 Höhenmeter.

Auch die Veranstaltung selbst war sehr gelungen. Kompliment auch wie Nachts bei dem starkem Unwetter reagiert wurde und nach einer längeren Unterbrechung und Umbau der Strecke das Rennen fortgeführt werden konnte. Die Zuschauer waren gerade in dem steilen Aufstieg für uns Teilnehmer eine motivierende Unterstützung.

Das 12h Rennen in Külsheim (das ich die letzten beide Jahren gewinnen konnte) am kommenden Wochenende werde ich auf Grund meiner weiteren Saisonplanung und der zu kurzen Regenerationszeit nicht in Angriff nehmen. Meine volle Konzentration gilt nun der Vorbereitung der 24h WM Ende August.

24h MTB München - Gesamtplatz 3

24h Rennen München:

Am Wochenende startete ich beim größten internationalen 24h Rennen im Münchener Olympiagelände. Über 2500 Teilnehmer in den Disziplinen Solo; Zweier; Vierer und Achter Teams. Ich wieder bei den Einzelstartern mit ca. 100 weiteren. Es war alles vertreten, die besten 3 der letzten WM, dazu der Österreicher Extremsportler Gerald Bauer.

Das Wetter, die Woche über immer wieder Gewitter, am Rennen selbst zwar Gewitter vorher gesagt, es blieb jedoch aus. Die Temperaturen schwül warm bis 28°.

Die Strecke dieses Jahr wieder etwas umgebaut. Rundkurs mit 11km und 100Hm. Alles dabei Wiese, Schotter, Kopfsteinpflaster. Der Olympiaberg, der Aufstieg zur Schwimmhalle und natürlich auch die Fahrt durchs Olympiastadion.

Von Beginn an konnte ich mich als 5. Erst einmal vorne fest setzen. Wobei die ersten schon ganz schön aufs Tempo drückten. Ich blieb jedoch erst einmal meiner Linie treu und versuchte zwar mit hohem Tempo hinterher, jedoch nicht zu überziehen. Dies gelang mir auch sehr gut und fuhr so ohne größere Probleme. Ich wusste, dass das Rennen sehr eng umkämpft wird und so legte ich mit meinem Betreuer Team (Frau und Tochter) schon die geeignete Taktik fest. Vor Einbruch der Dunkelheit wechselte ich für 2 Runden auf mein Wechselrad und somit konnte meine Betreuer in Ruhe meine Lampen montieren und das Bike checken. Da es auch nicht zu kalt wurde, verzichtete ich auch auf zusätzliche Kleidung. Und so ging es dann in die Nacht. Zwischenzeitlich habe ich mich auf Platz 4 vorgearbeitet. Jedoch fast kein Abstand nach hinten. Ohne größere Probleme kam ich dann durch die Nacht und schon gegen 5 Uhr wurde es wieder hell. Mittlerweile teilten mir meine Betreuer mit, dass ich auf Platz 3 liege. Nun wurde es sehr schwer; zum einen waren die beiden vor mir liegenden von den Rundenzeiten her fast nicht mehr einzuholen, obwohl der Tscheche mal kurzzeitig Probleme hatte. Auf der anderen Seite musste ich auf die hinter mir liegenden aufpassen. Mit voller Konzentration fuhr ich dann das Rennen zu Ende und konnte nur 2 Wochen nach dem 3. Platz bei der 12h WM den 3. Gesamtplatz beim 24h Rennen gewinnen. Sieger wurde der Tschechische Weltmeister vor dem Österreicher Gerald Bauer. Ich war mit Platz 3 immerhin bester deutscher Starter. Mit meiner Leistung war ich zufrieden. Ich hatte keine Technischen Problem an meinem neuen Storck Bike. Taktisch hatten wir auch alles richtig gemacht, außer einer Pinkelpause keine nicht Radzeiten in den ganzen 24h. Betreuung und Verpflegung waren auch Top.

In Zahlen in 24h 560km und über 5000Hm. Flüssiges gab es so ca. 17 Liter (Iso; Wasser; Grapefruit; Cola); zu Essen: Reißwaffeln, Bananen, Riegel, Gels, Obst, Pfannenkuchen, und ab und zu eine Hand voll Nudeln in Plastiktütchen verpackt.

Mit den gezeigten Leistungen bei den ersten Rennen werde ich nun den weiteren Saisonaufbau angehen.

12h MTB WM Weilheim - Gesamtplatz 3

Bronzemedaille bei 12h WM

Nach dem langen Winter wollte ich eigentlich mit ein paar kürzeren Rennen u.a. auch mit dem Rennen meines Vereines in Waldkatzenbach in die neue Saison starten. Doch wie so oft und ich glaube da bin ich nicht alleine, wenn ich mich so umhöre geht es vielen Sportlern so, zieht man zwar sein Training durch und man nimmt sich zusätzlich so viele Dinge für die nächste Saison vor u.a. Materialtest, Ernährungsumstellung, Sitzposition ausprobieren und ähnliche Dinge. Doch eins, zwei, drei die Vorbereitung ist vorbei und die Saison steht vor der Tür. Außer viel Training gab es doch zu wenig Zeit für die anderen Dinge. So konnte ich mein neues Material erst in der letzten Woche fertig stellen. (Werde meine neuen Storck Bikes in einem späteren Bericht noch vorstellen)!

So ging ich am Wochenende mit neuer Ausrüstung und ohne Rennkilometer gleich zur 12h WM nach Weilheim. Entsprechend nervös und angespannt war ich, da ich ja nicht so recht wusste, wie nach der langen Vorbereitung meine Form tatsächlich ist und wie das neue Material im Renneinsatz passt.

Zum anderen konnte ich das Rennen schwer einschätzen, da ich als 24h Fahrer eher meine Stärken im letzten Renndrittel habe und die schnellen Marathon Fahrer ein viel höheres Anfangstempo fahren.

Am Freitag angereist, das Lager aufgeschlagen und noch eine Streckenbesichtigung absolviert. Die Strecke, ein Rundkurs mit 6 km und 100Hm. Ein langer Terraufstieg, dann ein schöner Waldabschnitt mit Wurzeln und Trails, und wieder über Feldwege zurück in den Start und Zielbereich.

Am Samstagmorgen um 8 Uhr Start. Außer mir starten in meiner Disziplin einer Solo noch ca. 90 weitere. Zusätzlich gab es noch 2er, 4er und 6er Teams. Für den Veranstalter war es dieses Jahr Teilnehmerrekord.

Wie ich mir schon dachte ging es gleich ganz Ordentlich zur Sache und von Anfang an wurde ein hohes Tempo eingeschlagen. So richtig gut ging es mir da in den ersten 3 Rennstunden nicht; du kennst viele deiner Konkurrenten und weißt ja ungefähr aus den 24h Rennen wer wie stark ist, doch wenn dir dann einige am Anfang davon fahren fängt gleich der Kopf an zu schaffen; habe ich nichts drauf ? bin ich zu langsam für 12h? fehlen mir doch etwa die Kurzrennen zur Vorbereitung?

Jedoch wie so oft Ruhe bewahren und erst mal den eigenen Rhythmus finden; positiv denken und sein Ding machen. So allmählich beruhigte sich die Lage und ich kam besser ins Rennen. Zwischenzeitlich reihte ich mich so um Platz 6 ein. Gerade im langen Teeranstieg gab es keinen Schatten und die Temperaturen kletterten auf 28°.

Ausreichend Trinken und Essen war wichtig und nicht zu sehr überziehen, denn auch 12h sind lang und es kann viel passieren. So konnte ich mich langsam nach vorne Arbeiten und das Podest war in greifbarer Nähe. Zu den ersten beiden hatte ich jedoch keine Chance auf zu schließen, der Vorsprung war zu groß. Jedoch Platz 3 war zu erreichen, mit diesem Gefühl konnte ich voller Konzentration meine Runde abspulen. Und so ging ich dann als 3. in die letzten Rennstunden. Der Vorsprung war jedoch nur sehr gering und der Viertplatzierte machte ordentlich Tempo.

Am Schluss konnte ich meinen Vorsprung mit 3 Minuten halten und holte somit zum Saisoneinstieg die Bronzemedaille bei der 12h WM.

Mein besonderer Glückwunsch gilt dem Sieger Ulrich Rose, den ich ja von meiner Zeit bei XP Sport sehr gut kenne und dem Zweitplazierten Markus Hager, auch ihn kenne ich schon seit mehreren Jahren aus verschiedenen 24h Rennen .

Ich habe nicht Platz 1 oder 2 verloren sondern Platz 3 gewonnen. Die ersten beiden waren klar die stärksten und ich hatte eher mit den nach mir folgenden um Platz 3 zu kämpfen.

Ich absolvierte 38 Runden ca. 230km und 4000Hm.

Mein neues Material hat sehr gut funktioniert. Kleinere Optimierungen werde ich nun versuchen bis zum nächsten Rennen umzusetzen.

Besten Dank auch meiner Frau und meiner Tochter, die mich wieder optimal das ganze Rennen über verpflegten, betreuten und mich mit den nötigen Informationen versorgten.

Mit einem guten Gefühl gehe ich nun in die Vorbereitung für das 24h Rennen in München.